9. GRÜNER SALON Soest

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“

(Primo Levi)

An was und warum wir uns erinnern müssen.

 

Freitag,  20. März 2020, 18:30 – 20:00 Uhr

Café Paradies
Stadtpark 1, 59494 Soest

Referent: Dr. Norbert Reichling, Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten
Moderation: Dr. Hermann Buschmeyer & Ulrike Burkert

In Zeiten, in denen von einem ehemaligen Vorsitzenden der AfD die Gräueltaten der Nazis als „Vogelschiss“ der deutschen Geschichte abgetan werden, ist an den zitierten Satz von Primo Levi zu erinnern und zu fragen, an was und warum wir uns erinnern müssen.

Denn wer die Zukunft gestalten will, muss um die Vergangenheit wissen. Die Gestaltung der Zukunft ist immer eng mit der Deutung der Vergangenheit verbunden. So hat es beispielsweise bis 1985 und bis zu einem Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gedauert, dass in Deutschland in einer großen öffentlichen Rede anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs statt von Niederlage von Befreiung gesprochen wurde. Was folgt aus diesem Hinweis für das Erinnern heute 35 Jahre später? Wie verändert sich das intergenerationelle Erinnern? An was müssen wir uns heute im Jahr 2020 erinnern? 

Beim 9. Grünen Salon Soest wollen wir die Erinnerungskultur und die Anforderungen, die daran zu stellen sind, ins Zentrum rücken. Dazu haben wir mit Dr. Norbert Reichling einen Referenten gewonnen, der viele Jahre hauptberuflich in der historisch-politischen Bildungsarbeit engagiert war, im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. als Vorstandsmitglied tätig ist und seit 2006 ehrenamtlich in Dorsten das Jüdische Museum Westfalen leitet. Wir wollen uns von ihm inspirieren lassen und anschließend an seinen Input die Situation in Soest ausloten.

  • Welche Qualität müssen die Erinnerungsorte haben, damit sie für historisch-politisches Lernen wirksam werden können?
  • Welche Anforderungen sind an einen Erinnerungsort zu stellen, dass er unbedingt auf Dauer erhalten werden soll/muss?
  • Wie müssen die Personen die Arbeit an den Erinnerungsorten professionell betreiben, damit die Wirkung historisch-politischen Lernens entfaltet werden kann?
  • Wie können die Qualität und Professionalität des Angebots auf Dauer gesichert werden?

Der Eintritt zum Grünen Salon Soest ist frei.

Wir laden Sie herzlich zum Grünen Salon Soest ein und würden uns freuen, Sie dort begrüßen zu können.

Dr. Hermann Buschmeyer & Ulrike Burkert