Die Prognosen sind düster: Eine Million Arten sind in den kommenden Jahrzehnten vom Aussterben bedroht, heißt es in einem Bericht des Weltbiodiversitätsrates. Verhindern lässt sich das nur durch grundlegende Änderungen bei der Landnutzung, dem Umweltschutz und Eindämmung des Klimawandels. Der Rat benennt die Auswirkungen der Landwirtschaft als wichtigsten Faktor des Artensterbens.
Gleichzeitig kritisiert die EU den ökologisch schlechten Zustand von Wiesen, Weiden und damit des Grundwassers in Deutschland scharf.
Demgegenüber sieht sich die Landwirtschaft am Pranger und existenziell bedroht und fordert mindestens eine Auflockerung der jetzt im Agrarpakt beschlossenen Maßnahmen zu Artenschutz und Chemikalieneinsatz.
Die Grünen im Kreistag sehen genau in dieser krass gegensätzlichen Wahrnehmung einen massiven Handlungsbedarf: „Wir müssen hier vor Ort die Interessen abwägen und zu Kompromissen kommen, die die Landwirtschaft leben lassen, aber auch dem Artensterben Einhalt gebieten“, betont der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Ulrich Vennemann.
Daraus resultiert der Antrag auf Einrichtung einer neuen Vollzeitstelle: „Wir stellen uns einen Artenschutzbeauftragten vor, der sich als Berater auch mit solchen Fragen wie der Vereinbarkeit von Artenschutz in der Landwirtschaft und der Wirtschaftlichkeit befasst und in solchen Konflikten vermittelt. Es geht uns also nicht eine Eingriffsverwaltung, die mit Bußgeldern um sich wirft, sondern um eine Zusammenarbeit zum Wohl aller.“
Für die Finanzierung der Stelle sollen in den Doppelhaushalt 50.000 Euro jährlich eingestellt werden. „Wir können nicht warten, bis sich irgendwann ein Fördertopf auftut und erst dann handeln“, heißt es in dem Antrag.
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