Karte vom Arnberger Wald

Quelle: Westfalenpost

Ein zweiter Nationalpark in NRW

GRÜNE IM KREIS SOEST UND IM HOCHSAUERLANDKREIS FÜR EINEN NATIONALPARK ARNSBERGER WALD

Das Land NRW hat seit fast 20 Jahren einen Nationalpark in der Eifel. Am 6. September 2023 gab die Landesregierung den Startschuss für den Findungsprozess zur Schaffung eines zweiten Nationalparks in NRW. In der Bundesrepublik gibt es zurzeit insgesamt 16 Nationalparke.

Die Landesregierung sieht ein dreistufiges Verfahren vor: als erstes kommt eine Interessensbekundung aus der Politik oder aus der Bürgerschaft, danach folgt ein Antragsverfahren als Entscheidungsgrundlage für eine Festlegung auf eine Region, als letztes gibt es ein formales Ausweisungsverfahren. Über das Umweltministerium beauftragte Agenturen begleiten und unterstützen das Land NRW das Verfahren, mit Fördermitteln, Beratungsangeboten und Online-Dialogen.

Die Kreistagsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis haben in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, jeweils in den Kreistagen einen Antrag auf Bewerbung für einen Nationalpark Arnsberger Wald zu stellen.

Der Arnsberger Wald ist ideal zur Schaffung eines Nationalparks. Er bietet alle Voraussetzungen, denn auf einer Fläche von rund 72km² erstreckt sich ein zusammenhängendes Waldgebiet, das bereits im Besitz des Landes NRW ist. Außerdem liegt dieses Gebiet nicht im Bereich der Windvorangzonen, sodass auch der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht betroffen wäre. Lennard Schlöffel der Vorsitzende der Kreistagsfraktion Soest: „Bedingt durch den Klimawandel und der damit verbundenen starken Vermehrung des Borkenkäfers kam es zu großen Schäden im Arnsberger Wald. Große Teile des Waldes sind zerstört. Ein Nationalpark bietet die Chance, dass sich der Wald auf natürliche Weise erholt. Bäume wachsen zu lassen die resistenter gegen die sich veränderten Klimaveränderungen sind.“  Ein gesunder Mischwald bietet zudem Raum und Platz für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. Etwa 45% Tier-, Pilz- und Pflanzenarten stehen in NRW auf der „Roten Liste“, sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Dieser Entwicklung sollten wir entschlossen entgegenwirken.“

Aus wirtschaftlicher und Bildungspolitischer Sicht bietet die Schaffung eines Nationalparks viele Vorteile. Die Erfahrungen mit dem Nationalpark Eifel haben gezeigt, dass sich die Besucherzahlen in den letzten zwanzig Jahren dort mehr als verdoppelt haben.

„Nationalparke werden in ganz Deutschland von Schulklassen und Gruppen besucht, die in den Besucherzentren und durch Exkursionen Natur und ihre Bedeutung intensiver erfahren können. Schüler*innen und anderen Gruppen kann die Natur und der Umgang damit anschaulich nahegebracht werden. So können alle lernen, wie wichtig der Erhalt der Natur für uns Menschen ist. Zudem würde es für die Region einen großen Image Gewinn bedeuten. Ergänzt Toni Vollmer, Vorsitzender der Kreistagsfraktion Hochsauerlandkreis.“

Um den Prozess in Gang zu setzen, sollten mit Hilfe der vom Land bereit gestellten Agenturen Bürger*innen und alle Akteure mit beteiligt werden.  In einem intensiven Beteiligungsprozess sollen Bürger*innen; Politiker*innen und Expert*innen von Naturschutz und Verbänden in einen Dialog eintreten. Dazu ist es notwendig, dass der Kreis Soest und der Hochsauerlandkreis formell in den Findungsprozess für den zweiten Nationalpark in NRW einsteigen.