Gipfeltreffen an der Kreisgrenze HSK / Soest

Der Ortsverband Warstein von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lud am 31. Juli zu einer Wanderung der besonderen Art ein, um einen Einblick über die Artenvielfalt im Warsteiner Wald zu erhalten. Natur- und Landschaftsführer Klaus-Peter Lange aus Suttrop führte die Gruppe 3,5 Kilometer zum Lörmecke-Turm und unterrichtete auf dem Weg über die heimische Pflanzenwelt. 

Unter den Teilnehmenden befanden sich auch die beiden Kandidierenden aus den Wahlkreisen Hochsauerland und Soest: Maria Tillmann aus Sundern und Shahabuddin Miah aus Werl. Beide stehen auf aussichtsreichen Plätzen der Landesliste der GRÜNEN für die Bundestagswahl im September.

Warsteins Sprecher Lennard Schlöffel stellte am Treffpunkt erfreut fest, dass sich eine große Gruppe zusammengefunden hatte: Knapp 30 Personen waren motiviert, neue Erkenntnisse zu heimischen Pflanzen zu sammeln und den veränderten Naturpark Arnsberger Wald zu entdecken.

Begleitet mit einem mulmigen Gefühl schauten viele der Teilnehmenden überrascht auf die freie Fläche gleich neben dem Wander-Parkplatz, nahe des Lörmecke-Turms. Die Auswirkungen der Borkenkäfer-Kalamität zeigen hier ein deutliches Gesicht.

Maria Tillmann sind diese Bilder bekannt, zumal sich im Hochsauerlandkreis ein ähnliches Landschaftsbild wie am Stimm Stamm zeigt. Daher möchte sie den sozialökologischen Wandel in der Gesellschaft voranbringen. „Der Weg dorthin sind regenerative Konzepte“, ergänzt die Kandidatin.

Klaus-Peter Lange erklärte gleich zu Beginn die Auswirkungen auf die Natur: „Die zerstörten Fichtenbestände sind in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr da, aber das Jahr 2021 war immerhin das schönste Blumenjahr seit langem. Unsere heimischen Pflanzen haben den Platz der Bäume eingenommen.“

Und so bekam die Gruppe Johanniskraut, Beifuß, wilden Wermut, Baldrian, Sumpf-Schafgarbe (in Warstein bekannt als „Herrgottsäugelkes“), wilden Majoran, Giersch, Kohlkratzdistel, Labskraut, Waldmeister, Orchidee, Fuchskreuzkraut, Breitwegerich, Wasser- und Wirbeldost, Waldengelwurz und das Fuchssche Kreuzkraut zu sehen.

Naturführer Lange konnte zu jeder Art Triviales sowie Tipps zur Anwendung an die aufmerksamen Wanderer weitergeben. Die unterschiedlichen Gerüche der Pflanzen und Hinweise zu Kochrezepten sorgten dabei für ein reges Interesse.

Kurz nach Passieren des ersten zusammenhängenden Waldstücks ergab sich ein ungewöhnlicher Ausblick über die Haar bis hin zum Teutoburger Wald auf der linken Seite des Wanderwegs. Auf der rechten Seite präsentierte sich der Hochsauerlandkreis mit seinen weiten, aber ebenfalls auseinander gerissenen Fichtenbeständen.

„Ich sehe die Borkenkäfer-Kalamität als Chance für unseren Wald, wenn die neuen Baumarten kontrolliert angepflanzt werden, ähnlich wie Plantagen“, so Natur- und Landschaftsführer Lange. Es gebe Ansätze, bei denen neue Wälder „wild“ in Form von Urwäldern angelegt werden. Womöglich halten diese Plantagen allerdings nicht Extremwetterlagen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, stand.

Gerade der Umgang mit dem abgestorbenen Wald und der resultierenden Aufforstung sorgte für rege Diskussionen innerhalb der Gruppe. Es entwickelte sich eine konstruktive Diskussion über diese sensible Thematik, an deren Ende Klaus-Peter Lange abschließend unterstrich, dass die Stadt Warstein 10 Millionen für die Wiederaufforstung investieren wolle.

Abschließend bot sich den Teilnehmer*innen vom 35 m hohen Lörmecke-Turm bei sonnigem, aber windigem Wetter der weite Blick über den Kreis Soest und den Hochsauerlandkreis.