Der Kreis Soest plant die Aufstellung eines Masterplans für nachhaltige Mobilität, der die Projekte und Maßnahmen aus den Kommunen in einem integrierten Handlungskonzept vereint und mit einem übergeordneten Leitbild versieht. In der vergangenen Kreistagssitzung am 24.06. stellte die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ihre Vorstellungen eines zukunftsfähigen Masterplans für nachhaltige Mobilität vor. Eine wesentliche Forderung an den Masterplan ist der intelligente Mix von Fortbewegungsmöglichkeiten.
Der Verkehrssektor ist nach der Energiewirtschaft und der Industrie mit rund 20 Prozent CO2-Ausstoß (2019) der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen. Pkw und Motorräder verursachen dabei mit 62 Prozent den größten Teil der Emissionen. Im Kreis Soest sind laut der Mobilitätsuntersuchung 2019 überproportional viele Menschen nicht nur im Südkreis mit Privat-Pkws unterwegs. Im Rahmen der Klimaentwicklung sollte und kann dies auf Dauer nicht hingenommen werden. Aufgrund dessen begrüßt die grüne Kreistagsfraktion ausdrücklich die Aufstellung eines Masterplans nachhaltige Mobilität und einen abnehmenden Individualverkehr im Kreis Soest.
Ein Verkehrsnetz, das für nachfolgende Generationen als attraktiv und klimaneutral erlebt wird, ein barrierefreier Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und eine flexible und verlässliche Nutzung des ÖPNV zur Erreichung des Ziels bildet die Vision der grünen Kreistagsfraktion. Dazu benötigt es einen intelligenten Mix von Fortbewegungsmöglichkeiten mit einer guten Infrastruktur für den Radverkehr, Carsharing auch in den Dörfern und einem attraktiven öffentlichen Nahverkehr mit einem Mix an Angeboten für die individuellen Anforderungen der Bürger*innen.
Der klimaneutrale ÖPNV besteht dabei aus vier Säulen:
- Attraktive Angebote, bestehend aus kurzen Taktzeiten, der Erreichbarkeit von Haltestellen auch in den Dörfern, einer Optimierung der Schnellbuslinien und Mobilstationen, die einen Umstieg von Bus auf Fahrrad oder Zug oder den Zugang zu einem funktionierenden Car-Sharing ermöglichen.
- Informationssysteme und eine einfache Tarifstruktur, die für alle verständlich und nachvollziehbar sind.
- Klimaneutrale Busse mit Elektro- oder Wasserstoffantrieben.
- Flächendeckendes und effektives Marketing, um die Bürger*innen mit den angebotenen Leistungen abzuholen und diese zu überzeugen.
Die Kommunen und ihre Bewohner*innen sollten umfassend, kontinuierlich und werbend in die Planungen einbezogen werden und die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen und Anregungen für eine nachhaltige Mobilität zu äußern. „Auch wir als politische Akteure wollen darüber auf dem Laufenden bleiben, wie die Kommunen z.B. über Mobilstationen und andere Projekte denken, wie sie umgesetzt werden und welche Wirkungen sie haben. So können wir gemeinsam und zielführend einen langfristig nachhaltigen Masterplan für die Mobilität im Kreis Soest entwickeln“, resümiert Ulrike Burkert, Kreistagsmitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
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