Müll

Grüne lehnen Erweiterung der Müllverbrennungsanlage Hamm ab

Am Donnerstag soll im Kreistag darüber entschieden werden, ob sich der Kreis Soest für eine Kapazitätserweiterungslinie in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Hamm (von vier auf fünf Linien) ausspricht. Der Kreis Soest hält über seine Beteiligungsgesellschaft BGS 5% an der MVA Hamm. Die Grüne Kreistagsfraktion lehnt dies entschieden ab, da durch eine neue Linie die Gefahr der Erweiterung der Verbrennungskapazitäten besteht.

Bereits im Umweltausschuss bemängelten die Grünen, dass die Erweiterung der Müllverbrennungsanlage mit den Nachhaltigkeitszielen des Kreises Soest, die ebenfalls am Donnerstag beschlossen werden sollen, nicht übereinstimmen.

„Nur auf Verbrennung zu setzen löst keines unserer langfristigen Probleme im Umgang mit Müll“ so Thomas Reimann, Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion. „Nur das konsequente Vermeiden und Recyceln von Müll wird uns bei dem Erreichen der Klimaziele von Paris unterstützen.“ ergänzt Wiebke Mohrmann.

Auch fordern die Grünen, die Müllverbrennung als Beimischung in den Zementwerken in Erwitte zu stoppen. Für Zementwerke gelten längst nicht die strengeren Grenzwerte, wie bei einer klassischen Müllverbrennungsanlage. Hierdurch kommt es in Erwitte und Umgebung zu höheren Schadstoffbelastungen in Luft und Boden. Die Erwitter Grünen haben erst kürzlich Bodenproben aus der Umgebung der Zementwerke zur Analyse an das Institut für Düngemittel und Saatgut der LUFA in Hameln geschickt. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in den nächsten Wochen erwartet.

Nur die konsequente Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft mit hoher Rohstoffrückgewinnung kann in Zukunft funktionieren. Hier in Hamm auf Jahrzehnte die Müllverbrennung zu zementieren kann und sollte nicht die Lösung sein!