Grüne: Verfahren bekannt machen
Die Koordinierungsgruppe zur Anonymen Spurensicherung im Kreis Soest hat im jüngsten Gesundheitsausschuss einen ersten Sachstandsbericht abgegeben. Mit ihrem Antrag, der Kreis Soest möge die Einführung eines flächendeckenden Konzeptes zur anonymisierten Sicherung von DNA-Spuren etwa nach einer Vergewaltigung prüfen und möglicherweise koordinieren, haben sich die Grünen im November vergangenen Jahres am Aktionsplan des NRW-Gesundheitsministeriums und an der Entwicklung im Hochsauerlandkreis orientiert. Dass es nun auch im Kreis erste Ansätze gibt, bewertet die Fraktion als positiv. Jetzt gelte es, weitere Kooperationspartner ins Boot zu holen.
Die Möglichkeit, im Falle einer Sexualstraftat anonymisiert DNA-Spuren zu sichern, besteht dem Sachstandsbericht zufolge derzeit in der Lippstädter Kinderambulanz, in einer Warsteiner Kinderarztpraxis sowie in einer gynäkologischen Praxis in Werl. Kliniken in Hamm, Meschede, Brilon und Arnsberg sind mit dem Verfahren ebenfalls betraut.
Opfer befinden sich nach Missbrauch oder Vergewaltigung in einer emotionalen Ausnahmesituation. Viele fühlen sich außerstande, ein Ermittlungsverfahren durchzumachen. Doch müssen Spuren zeitnah gesichert werden, um überhaupt jemals verwendet werden zu können. Folglich ist die anonyme Spurensicherung der richtige Weg für jene, die unsicher sind, ob sie Anzeige erstatten. Allein: Damit das System funktioniert, muss es bekannt sein. Deshalb betont die Grüne Kreistagsfraktion, wie wichtig es ist, an Fachleute als Multiplikatoren heranzutreten und für die Möglichkeiten der Anonymen Spurensicherung zu werben.
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